Lolas Geburt Teil 1 – Die Fruchtblasen platzen bei Tiefdruckgebieten …

Irgendwie fiebert frau ja immer auf den errechneten Geburtstermin hin, was natürlich Quatsch ist…weil Babys kommen, wann sie eben kommen. Dennoch war ich ganz sicher, dass ich noch ein bisschen Zeit habe. Zeit um jeden Tag in mein Lieblingscafé den Haferkater zu gehen. Der war damals noch in der Boxhagener Straße …hach waren das geile Zeiten.

Der letzte Tag mit Babybauch

Der errechnete Geburtstermin meiner kleinen Bauchbewohnerin war für den 28.06.2017 angesetzt und da mein erstes Kind, mein Sohn Ben, eine Woche „später“ kam, dachte ich…easy…ich hab noch Zeit. Am 21.06.2017 stand ich morgens frisch geduscht und aufgestylt im Tonstudio, um die erste Stunde vom Babybauch Vital Onlinekurs einzusprechen. Es waren so ziemliche alle aus dem Team dabei und haben gemütlich auf der Couch gehockt, während ich geschuftet habe.

Im Anschluss dieser ersten Session haben wir weitere Termine für das Einsprechen der Kurse verabredet. Ich habe gespürt, dass mich das ganz schön ins Schwitzen brachte. Ich wollte doch noch ganz viel abhängen und einfach faul sein und mich meiner Serien -Junkie-Seite hingeben …jaaa…die gibt es!

Um 20:00 Uhr hatte ich noch einen Bodyshape-Kurs an der Rummelsburger Bucht und habe beim “Kneelift” schon gedacht: „Oh man…Alter…ab morgen sage ich alle Termine ab und geh nur noch im Haferkater Käffchen trinken und Porridge essen!“ 

Als ich zu Hause war, kam mir der Gedanke: „Ach menno…ich muss ins Tonstudio und die Kurse einsprechen. Ich will das jetzt noch durchziehen, vielleicht schaffe ich alles bis zur Geburt. Also doch nix mit Käffchen und den Babybauch den ganzen Tag streicheln.“ Ich saß echt auf der Couch und fühlte mich irgendwie überfordert mit der Gesamtsituation.

Hoffentlich habe ich mir nur eingepinkelt

Ein alkoholfreies Radler später wollte ich mich im Bad fertig machen und ins Bettchen hüpfen…denn ich war echt fertig und müde. Ich stand am Waschbecken beim Zähneputzen, als ich das Gefühl hatte mir in die Hose zu pinkeln. Ich dachte nur: „Or nö… das wird doch nicht die Fruchtblase sein. Bitte lass mich eingepinkelt haben… !“ Aber das war natürlich eher unwahrscheinlich…wäre ja auch noch schöner, als Beckenboden-Expertin. Tatsächlich war ich doch sehr erschrocken. Zumal ich beim Bodyshape noch meine wunderbare Hebamme Nana getroffen habe und wusste, dass sie in der Spätschicht im Krankenhaus ist und sehr wahrscheinlich nicht erreichbar sein würde.

Ich wurde ziemlich nervös und rannte kopflos durch die Wohnung…mein Mann Marc hat seine Mutter noch schnell aus Wilmersdorf geholt, damit sie bei uns schläft und morgens für unseren Sohn Ben da sein kann. Während Marc weg war, habe ich versucht meine 3 Mama-Gehirnzellen zusammen zu nehmen und ein paar Sachen in den Weekender geschmissen. Oh man…was zieh ich dem Baby an? Ach ja.. das Cosilana Outfit, welches ich doch schon ewig rausgelegt hatte. Oh man…was soll ich anziehen? Ach ist doch auch Wurst… es sind 30 Grad…also Birkenstocks und ein Hängerchen…das wird wohl reichen. Tatsächlich hatte ich in den Wochen bis zur Geburt gerade mal geschafft ein paar Salzbrezeln in den Weekender zu schmeißen…falls einer von uns Hunger bekommt und es vielleicht wieder 3 Tage dauert, bis ich mein Baby im Arm halte.

Tiefdruckgebiet über Berlin – alle Kreißsäle voll

Zwischendurch habe ich noch im Krankenhaus, in der Havelhöhe, angerufen um mich anzukündigen. Die Hebamme am Telefon meinte, dass es ein Tiefdruckgebiet über Berlin gibt und deshalb viele Fruchtblasen platzen. Leider sind die Kreißsäle alle voll und es wird wohl schwierig, dass ich mein Baby dort bekommen könnte. Waaaas??? Ich habe doch keine andere Option, ich habe mir nix anderes angeschaut und ich habe Ben dort geboren und überhaupt….es gibt dort einfach eine tolle Geburtshilfe. Was mach ich nun? Ich will zu hause bleiben, dachte ich. Aber ich hatte ja nix für eine Hausgeburt vorbereitet…lediglich ein Späßchen mit Nana, meiner Hebamme darüber gemacht. Die Hebamme in Havelhöhe meinte am Telefon, dass ich schon eine besondere Betreuung bräuchte, da ich „Zustand nach Sectio (Kaiserschnitt)“ wäre. Na toll, dass hilft mir jetzt nicht unbedingt weiter! Denn: ich bekomme verdammt nochmal mein Baby und es ist mir nicht egal WO das passiert!

Was sollte ich nun machen? Ein weiteres Krankenhaus anrufen? Einfach zu hause bleiben? Also bin ich erstmal zum Ursprung von allem zurückgekehrt und habe auf der Couch liegend einfach GEATMET. Es war Mittsommernacht und ich wusste, es würde bald wieder hell werden und ich habe mir das auch sehr gewünscht. Licht in meinen Gedankensalat zu bringen.

Als gegen 3:00Uhr meine Gebärmutter ihr Fitnessprogramm startete und die ersten ganz zarten Kontraktionen anfingen, bin ich in die Babybauch-Atmung übergegangen und habe mich nur darauf konzentriert. Das war mein Anker. Mein Anker, der mich mit meinem Baby – meiner Teampartnerin – verband. Ich habe bei jeder Welle bis 4 gezählt mit dem Einatmen und auch bis 4 mit dem Ausatmen.

Als ich 3:43 Uhr das erste Mal richtig auf Toilette gehen musste…also wirklich knallharte Darmentleerung und das obwohl ich die gesamte Schwangerschaft über die fiesesten Verstopfungen hatte, da wusste ich… es geht loooooooos….die Geburt geht jetzt los… ich flipp aus…es geht wirklich looooohooos.

Wie es weiter geht kommt dann ganz bald im 2. Teil.

Alles Liebe,

deine Kristina

Kristina gönnt sich eine Pause nach dem Babybauch Vital Onlinekurs
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Ich bekomme verdammt noch mal mein Baby und es ist mir nicht egal, WO das passiert.